Viertausender der Alpen

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  Gran Paradiso (Madonnen-Gipfel) (4058 m)  
  Grajische Alpen  
Normalweg(e) Westflanke  
Schwierigkeit L+, II
Ausgangspunkt Rifugio Vittorio Emanuele II (2775 m)
Talort Pont (1960 m)
Führer Gran Paradiso  
Gerd Klotz
 
Karte(n) IGC 101
Gran Paradiso, La Grivola, Cogne
Instituto Geografico Centrale, 1:25000
Beiträge Gran Paradiso von Rifugio Vittorio Emanuele (02.08.2008)
Besteigungsbericht

Ausgangspunkt unserer Tour war Pont.
Wir sind früh angereist, parkten unser Auto am Parkplatz in Pont, tranken noch einen Cappuccino im Restaurant (1,20€)und machten uns fertig für den Aufstieg zum Rifugio Vittorio Emanuele II auf 2735 Meter.
Es galt 750 Höhenmeter zu überwinden, die mit 2h10min am Wegweiser angegeben sind; doch mit viel Gepäck und einigen Pausen im wunderschönen Nationalpark kann es auch gut und gerne 'ne Stunde mehr werden.
Man quert den Bach Savara und folgt ihm ca. 1km aufwärts, bis der Weg in den Wald verläuft und man in mehreren Kehren auf einem sehr gut ausgebauten Wanderpfad an Höhe gewinnt. (Bild0)


Bild0

Nach ca. 1 Stunde auf etwa 2300 Meter erreicht man das erste Plateau; man kann die letzten Blicke in Tal Richtung Pont werfen.
Wer nochmal telefonieren muss, sollte dies hier tun, denn das war es dann mit Handyempfang... Auch auf der Hütte gibt es kein Netz. (Bild1)



Bild1

Der Weg verläuft dann gemütlich aufsteigend weiter bis zur Hütte. (Bild2)


Bild2

Auf der Hütte ist es freundlich, jedoch ziemlich voll. Allerdings gehen nicht alle Leute auf den Gran Paradiso, die auf der Hütte sind. Vielfach handelt es sich um Tagestourengänger, die nur zur Hütte auf- und wieder absteigen.
Eine Reservierung ist unbedingt erforderlich.
Wir hatten ein gemütliches 4er Zimmer (Bild3) mit Abendessen und Frühstück (Preis 34.50€).
Fande die Preise vollkommen angemessen. Man gibt sich da oben viel Mühe und ist überaus freundlich.
Um 4 Uhr war Wecken; nach einem gemütlichen Morgen-Kaffee ging es dann um 5 Uhr los.



Bild3

Von der Hütte quert man nördlich über mehrer Moränenfelder und Blöcke bis hoch zum Gletscher. Der Weg ist mit Steinmännchen gekennzeichnet, einfach über Blöcke und Bäche verlaufend erreicht man nach ca. 1,5h den Gletscher. Wir zogen unsere Steigeisen an und seilten uns an.(Bild4, Bild5). Es geht gleich ziemlich steil nach oben, aber sehr gut zu laufen auf hartem Firn. Der Weg verläuft in Zickzack-Kehren bis hoch zum großen Gletscherabbruch, wo sich der Weg mit dem von der Chabod-Hütte trifft.


Bild4



Bild5

Auf ca. 3500 Meter haben wir uns entschieden, uns wieder abzuseilen, da es absolut nicht nötig war am Seil zu gehen.
Wir hatten bis dahin keine einzige Spalte gesehn und so ist es auch geblieben bis zum Schrund oben; da war dann eine. Der Gletscher ist momentan harmlos. (Bild6, Bild7)


Bild6



Bild7

Der Weg verlaüft nun steil weiter zum Bergschrund auf ca. 3950 Meter (Bild8).


Bild8

Der Schrund ist ohne Probleme zu überwinden (Bild9)und weiter geht es hoch zum Madonnengipfel.


Bild9

Der Gipfel selbst ist ziemlich luftig und ausgesetzt; anseilen ist hier Pflicht, zumal der Fels komplett mit Eis überzogen war, da wir ein Gewitter in der Nacht zuvor hatten.
So standen wir nach ca. 4,5 Stunden auf dem Gipfel des Gran Paradiso und genossen die Aussicht bei starkem Wind. (Bild10 bis Bild14)


Bild10



Bild11



Bild12



Bild13



Bild14

Nach 30min Pause ging es dann wieder in 2,5h zurück zur Hütte und nochmal in 1,5h zurück nach Pont.

Fazit unserer Tour: Ein schöner 4000er, den man aber wegen seinen 1350 Höhenmetern und dem letzten Gipfelstück nicht unterschätzen sollte.

Beitrag von: Stephan Stesch
05.08.2008
Gran Paradiso Verhältnisse (30.6.2008)
Besteigungsbericht

Beste Bedingungen auf dem Gletscher.
Steigeisen nur im obersten Bereich notwendig.
Spalten alle zu. Trotzdem ist es ratsam sich anzuseilen.
alpinschule bergaufbergab


Aufstieg zum Madonnagipfel

Beitrag von: Edi Kumaropulos
05.07.2008
Gran Paradiso - höchster Gipfel des gleichnamigen Nationalparks (22. Juli 2005)
Besteigungsbericht

Der Gran Paradiso (Grand Paradis) in der sowohl italienisch- als auch französischsprachigen Region Aosta ist für zahlreiche Bergsteiger der erste Viertausender, da er sich seiner Ersteigung nur mit geringen Schwierigkeiten entgegenstellt. Das Massiv liegt zudem zur Gänze in Italien und ist damit Italiens höchster Berg und einziger 4000er, der nicht Grenzgipfel ist. Daher gleicht der einfachste Anstiegsweg vom Rifugio Vittorio Emanuele an manchem schönem Sommertag einer Pilgerstrecke und kann auch als Lehrpfad dienen, wie Gletscher hinsichtlich Ausrüstung nicht begangen werden sollten.



Der Gran Paradiso auf dem Zustieg zum Rifugio Chabod (links der Piccolo Paradiso)

Will man den Massen zumindest auf dem großen Teil der Tour ent- und einen interessanteren Gletscher begehen, so ist als Ausgangspunkt das Rifugio Chabod eine gute Wahl. Es liegt ähnlich hoch wie das Rifugio Vittorio Emanuele und die technischen Schwierigkeiten von dort aus sind nicht anders, abgesehen vom eventuellen Überschreiten größerer Spalten auf dem Ghiacciaio di Laveciau.


Im Dachgeschoss des Rifugio Chabod

Das privat geführte Rifugio Chabod wartet mit Doppel- und Dreifachstockbetten in den preiswerten Rängen auf. Die durchgelegenen Matratzen und Roste müssen in der Nacht vor einer Gran-Paradiso-Besteigung nicht lange ertragen werden, denn schließlich sind es am nächsten Tag noch über 1200 Höhenmeter bis zum Gipfel, die es zu überwinden gilt. In der Hütte gibt es ein Bild mit der empfohlenen Route (hier auf der Website reproduziert). Wer nur eine alte Führerauflage vom Gran-Paradiso-Gebiet hat, sollte sich den Weg merken und am Vorabend von der Hütte aus studieren, denn mit den Jahren haben sich die Gletscherverhältnisse geändert und so wird mit Vorteil eine andere Variante gegangen.



Sonnenaufgang beim Anseilen auf dem Ghiacciaio di Laveciau

Am Gipfelmorgen geht es zunächst oberhalb der neuen Hütte (2005 im Bau befindlich) auf einem schmalem Pfad den Hang entlang, welcher in einer Rechtskurve auf flaches Moränengelände leitet. Alsbald wird - immer Trittspuren folgend - eine Mittelmoräne genutzt, um Höhe zu gewinnen. Diese Moräne wird vor einigen Felsen nach rechts verlassen und es geht mit abnehmenden Begehungsspuren auf den flachen Gletscher zu. Mit einsetzendem Tageslicht ist dies der Bereich, in dem sich die Seilschaften formieren und angeseilt sowie mit Steigeisen bewehrt den bergsteigerischen Teil der Tour antreten.



Unterwegs auf dem Ghiacciaio di Laveciau

Der Gletscher wartet mit etlichen Spalten auf, die teilweise S-förmig umgangen und teilweise auf Schneebrücken überschritten werden können. Weiter oben läuft die Route in ein trogförmiges Gletschertal, welches über einen kleinen Sattel verlassen wird. Dort oben werden die ersten Sonnenstrahlen die Bergsteiger-Gesichter erwärmen, denn der Aufstieg erfolgt bis dorthin in einer eisigen Nordflanke.



Ausweg aus der schattigen Eiswelt

Mit den ersten Sonnenstrahlen erreichen einen auch die Heerscharen, die sich vom Rifugio Vittorio Emanuele heraufwinden. Der Weiterweg ist nun wahrscheinlich durch Perlenschnüren gleichenden Seilschaften vorgezeichnet - es sei denn, man gehört zu den schnellsten Anwärtern auf den Gipfel.

Die Landschaft hat sich mittlerweile verändert: Der Blick weitet sich nach Südosten und einige steile Felstürme sind in Erscheinung getreten, die im Gratverlauf bis zum höchsten Punkt führen. Steiler wird auch der Anstieg - zumindest für ein kurzes Stück bevor der Gletscher sich wieder zurücklehnt und letztlich der Bergschrund überschritten wird. Im späteren Sommer kann eine Leiter über den Bergschrund gelegt werden, um dessen Überwindung zu erleichtern.



Der Bergschrund kurz unter dem Gipfel

Schließlich wird am Grat wieder fester Fels betreten und es besteht die Wahl, zum Madonnengipfel oder weiter unter diesem querend bis zum höchsten Punkt weiterzukraxeln. Diese Felspassagen sind teils versichert und erfordern einen sicheren Tritt über tiefen Abgründen. Um den höchsten Punkt des Gran Paradiso zu erreichen, wird die Scharte hinter dem Madonnengipfel angegangen. Dann leichter als es aussieht rechts der Kante auf guten Absätzen hinauf auf den Gipfelfirst und auf diesem leicht und wenig ausgesetzt entlang in 1-2 Minuten zum höchsten Punkt. Dort angekommen nicht davon täuschen lassen, dass der Madonnengipfel einen höhergelegenen Eindruck hinterlässt.



Kraxelei auf dem Weg zum höchsten Punkt

Nach Genuss des Panoramas und vielleicht dem mit Befriedigung verbundenen Gefühl, den Aufstieg auf den ersten Viertausender geschafft zu haben, geht es leider wieder herunter und gut tut sich hervor, wer sich beim Aufstieg die Stelle gemerkt hat, an der es am besten wieder zur Scharte heruntergeht. Wagemutige lassen sich nun nicht davon abhalten, sich persönlich davon zu überzeugen, dass der Madonnengipfel tatsächlich niedriger ist und klettern von dort noch direkt hinauf. Diese Passage ist durchaus schwieriger (III) als die bisherige Kletterei und wer gut aufpasst dabei, stößt sich auch nicht den Kopf oder den Helm an den kurz leicht überhängenden Felsschichtungen. Der Madonnengipfel kann für Genießer aber auch leicht auf dem Normalweg mit Inkaufnahme eines leichten Umweges erreicht werden.

Wieder auf den Gletscher zum Abstieg getreten, geht es doch deutlich schneller hinunter als einige Stunden zuvor hinauf. Die steilen Passagen erfordern nun aber mehr Aufmerksamkeit und verlangsamen das Tempo bevor es wieder zügiger weitergehen kann. Wer zum Rifugio Chabod zurückkehren möchte, sollte dann den Abzweig nach rechts nicht verpassen und sich aus der Kette der Seilschaften ausklinken.

Mittlerweile wird die Sonne den Gletscher gut aufgewärmt haben und Spalten, die am frühen Morgen noch problemlos auf Schneebrücken übergangen werden konnten, verlangen nun mehr Respekt. So ist dann auch der bergsteigerische Teil der Hochtour erst dort zu Ende, wo man auf dem Moränenschutt angekommen nach dem Ablegen von Gurt und Steigeisen eine wohlverdiente Pause machen kann und vielleicht mit berechtigtem Stolz hinaufblickt. Mag der Aufstieg auch anstrengend gewesen sein und manchen Moment des Zweifelns gehabt haben, so werden irgendwann nur die positiven Erinnerungen bleiben und Gedanken an die Tour uns in der Banalität des Alltags helfen.

Beitrag von: Daniel Roth
20.08.2005
Auch ein "Normalweg"! (2004-07-22)
Besteigungsbericht

In aller von mir eingesehenen Literatur wird lediglich der Aufstieg von Pont aus über die Refugio Vittorio Emanuele II beschrieben.
Hier möchte ich einen Tip für eine in meinen Augen viel schönere Variante geben:

Basis ist der ca. 3 km vor Pont liegende Campingplatz Gran Paradiso. Die Stellplätze liegen überwiegend zwischen Bäumen, die Platzleitung ist freundlich, die Grundverständigung in deutsch möglich und der Preis für 3 Personen insgesamt vergleichbar mit Pont (Auto billiger, dafür die Person teurer).

Am Tag des Aufstiegs haben wir nach gemütlichem Frühstück und letzten Vorbereitungen das Zelt in den Wagen gepackt und konnten das Fahrzeug (kostenfrei) bei der Reception stehen lassen.
Alternativ existiert etwas oberhalb auf der Straße am Einstieg des Bergweges ein gut frequentierter Parkplatz, doch war uns der "bewachte" Platz lieber (hierfür hätten wir auch die 2.50 Euro Kfz-Gebühr bezahlt).
Von hier aus geht es über einen abwechslungsreichen Weg hinauf zur privat geführten Refugio F. Chabod (2.750 m).
Übernachtung im Großraum, Abendessen und Frühstück ab 4 Uhr sind für 32 Euro zu haben.

Am nächsten Morgen geht es früh los, über einen Moränenrücken zum Gletscherfeld auf der Nordwestseite des Gran Paradiso hinauf. Anseilen ist erforderlich, denn unterwegs tun sich in paar Gletscherspalten auf. Irgendwo über 3.600 m trifft man auf den "Normalweg" von Pont, der auf unserer Tour bei schönstem Sonnenschein bis zum Gipfel führte.

Bergab haben wir den Weg nach Pont gewählt und die Beschreibungen in der Literatur verstanden. Auf dem Weg zwischen Refugio und Pont schlichen sich die dort beschriebenen Karawanen für den Aufstieg am nächsten Tag den Berg hinauf.

In Pont fährt um 18.05 Uhr ein Bus Richtung Aosta, der uns für 1,10 Euro wieder zum Campingplatz gefahren hat.


Gran Paradiso (Mitte), Blick v. Ref. Chabod; rechts der Gletscheraufstieg

Beitrag von: Franz Dürsch
16.08.2004
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Bilder
Die Madona auf dem Grand Paradiso

Beitrag von: Karl Leonhardt
29.08.2010

Madonnengipfel des Gran Paradiso am 29. Juni 2009.

Beitrag von: Ralf Orth
29.12.2009


Beitrag von: Stephan Stesch
04.08.2008

Kurz vor dem Gipfel

Beitrag von: Joachim Költzsch
24.05.2007

Wieder zurück vom Gran Paradiso. Blick gegen Rif. Vittorio Emanuele II 1999

Beitrag von: Gerd Schuhmann
15.02.2007

Am Madonnengipfel des Gran Paradiso 1999

Beitrag von: Gerd Schuhmann
15.02.2007

Kurz vor dem Madonnengipfel am Gran Paradiso 1999

Beitrag von: Gerd Schuhmann
15.02.2007

Blick vom Gipfel aufs Matterhorn

Beitrag von: Jan Hackenberg
15.09.2005

Aufstieg zum Madonnengipfel (rechts im Bild Il Roc)

Beitrag von: Jan Hackenberg
15.09.2005

Gran Paradiso - Madonnen-Gipfel (left) and main summit (right)

Beitrag von: Vladimir Benadik
04.08.2004
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