Viertausender der Alpen

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  Dent d'Hérens (4171 m)  
  Walliser Alpen  
Photo © 4000er.de
Erstersteigung 12.8.1863
Florence Crawford Grove, William Edward Hall, Reginald Somerled Macdonald, Montagu Woodmass, Melchior Anderegg, Jean-Pierre Cachat, Peter Perren
mehr Infos
GPS-Koordinate 7.60493° ö.L. /45.9699° n.B. (WGS84) mehr Infos
Normalweg(e) Westgrat  
Schwierigkeit ZS, III
Ausgangspunkt Rifugio Aosta (2781 m)
Talort Lago di Place Moulin (1950 m)
Führer Hochtouren im Wallis  
Hermann Biner

Walliser Alpen  
Michael Waeber

Guide du Valais  
Hermann Biner

Valais Alps West  
Lindsay Griffin
 
Karte(n) SLK 5006
Zusammensetzung Matterhorn-Mischabel
Landeskarte der Schweiz, 1:50000

SLK 1347
Matterhorn
Landeskarte der Schweiz, 1:25000
Beiträge die letzten 4000er

Hallo zusammen,

ein paar 4000er fehlen mir noch auf meiner persönlichen Liste. Wer hat Lust, die schwierigsten 4000er in den Alpen mit mir anzugehen?

Viele Grüße
Gregor

Beitrag von: Gregor Mayer
09.08.2016
Dent d´Herens über den E-Grat (26.08.2010)
Besteigungsbericht

Der Dent d´Herens, von Zermatt meist verdeckt durch das Matterhorn, entpuppt sich von Schönbiel aus gesehen als gewaltiger 4000er und ist darüberhinaus auch ein sehr formschöner Berg mit einer eindrucksvollen Nordwand. Der Ostgrat bildet dabei die Verbindung zum Matterhorn und ist einer der längsten Grate der Alpen (ca. 2,5 km). Ausgangspunkt für seine Besteigung bilden zwei darauf gelegene Biwakschachteln, das Bivacco Benedetti (3510m) und das Bivacco Giorgio e Renzo Novella (3706m), wobei man in jedem Falle versuchen sollte das weiter oben glegene Biv. Novella zu erreichen. Man erreicht den Beginn des Ostgrats entweder direkt über den Colle Tournanche vom Rif. Duca degli Abruzzi oder - so wie wir - im Zuge einer Matterhornüberschreitung vom Colle del Leone her kommend.


Dent d´Herens E-Grat von der Schönbielhütte

Wir erreichten das Novella - Biwak um 15.30 Uhr, 11 Stunden nach unserem Aufbruch von der Hörnlihütte. Die für neun Personen gedachte Biwakschachtel war leer, sodass wir es uns richtig "bequem" machen konnten. Wir hatten unseren eigenen Kocher dabei, fanden aber glücklicherweise noch ein paar alte Kartuschen, sodass wir auf zwei Platten gleichzeitig kochen konnten. Einzig der Wind machte uns Sorgen, der von NW her kommend um das Biwak pfiff. Nach einem üppigen Abendessen lagen wir um 20.30 Uhr in den Betten.


Sonnenuntergang am Novella - Biwak. Im Hintergrund der Ostgrat

Wecken um vier Uhr - der Wind hatte sich über Nacht nicht gelegt. Wir beschloßen dennoch, den Grat zu versuchen und brachen nach einem gemütlichen Frühstück um fünf Uhr auf. Die erste Etappe unseres Wegs bildete ein Abstieg von ca. 70 Hm in den Col Maquinaz (3637m). Der Fels besteht überwiegend aus glatten, abschüssigen Platten, was den Abstieg sehr heikel machte. Wir hielten uns dabei fast die gesamte Zeit direkt auf dem Grat. Im Col angekommen begannen wir die Kletterei zunächst wieder auf dem Grat, querten aber sobald es möglich war über ein Band in die S-Seite, da hier der Fels leichter ist und folgten dem SE-Grat auf die Spitze der Punta Maquinaz (3801m). Über ein kurzes Stück Grat gelangten wir zu einer Einsattelung am Fuße der Punta Carrel. Sie ist charakterisiert durch zwei mächtige Pfeiler, die auch vom Tal aus sichtbar sind. Ein dritter Pfeiler befindet sich auf der Nordseite und ist zunächst nicht zu sehen. Wir kletterten am rechten Pfeiler etwa fünf Meter hoch (die Literatur ist an diesem Punkt recht verwirrend, da vom linken Pfeiler die Rede ist; der Führer bezieht sich aber auf den rechten und den in der Nordflanke gelegenen Pfeiler) und querten dann noch einmal fünf Meter nach rechts in die Nordflanke. Dort befindet sich ein steiler, schmaler Risskamin zwischen dem rechten und dem nördlichen Pfeiler durch den wir nach oben kletterten.


Der Risskamin im Aufstieg zur Punta Carrel

Den Abschluss des Kamins bildete ein Klemmblock, der überklettert werden musste. Danach ging es noch einmal ein kurzes Stück in eine Lücke und über ein kleines Wändchen auf die Punta Carrel (3841m). Da der weitere Weg nun mehr oder weniger direkt auf dem Grat verlaufen würde, zogen wir hier unsere Jacken an, denn der Wind wehte nach wie vor ganz ordentlich von NW her. Ein unangenehmer, plattiger und teilweise schneedurchsetzter Abstieg führte uns in den Col Blanche. Wir folgten hier direkt dem Grat und umgingen nur im oberen Teil einen Aufschwung auf der S-Seite. Gegen neun Uhr standen wir auf der Pointe Blanche (3918m).


Im Aufstieg zur

Ein schmaler Grat führte von hier zur nächsten Lücke. Da viel Schnee lag, folgten wir jetzt nicht - wie im Führer beschrieben - dem Grat, sondern nutzten den guten Firn in der Nordseite und betraten den Grat erst wieder im oberen Drittel. In leichter Kletterei erreichten wir die "Schulter" (ca. 4040m). Von hier aus folgten wir immer direkt dem Grat und wichen nur am letzten Überhang vor dem Horn auf die S-Seite aus. Das Horn kann sowohl südseitig umgangen als auch direkt überklettert werden. Wir entschieden uns für letzteres und gelangten schließlich über einen letzten, schmalen Grat vom Horn zum Gipfel. Nachdem die Gipfelbilder geschossen waren, suchten wir uns ein Plätzchen auf der sonnenbeschienen S-Seite und genossen den tollen Ausblick.


Auf dem Gipfel des Dent d´Herens

Nach etwa 20 Minuten Pause begannen wir den Abstieg. Er führt zunächst in plattigem Fels über den Westgrat bis dieser sich in einem Schneefeld verliert. Das Schneefeld wies guten Firn auf sodass wir diesen ersten Teil recht zügig hinter uns bringen konnten. Auf ca. 3800m verliessen wir den W-Grat und traversierten nach rechts in die WNW-Flanke, die von hier aus steil abfällt. Durch Abseilen überwanden wir einen ersten großen Abbruch. Dann wurde es ein kurzes Stück weit etwas flacher, steilte aber bald wieder auf. In einem weiten Rechtsbogen umgingen wir eine große Spalte, legten den restlichen Hang in mehrfachem Abseilen zurück und erreichten den Tiefmattengletscher.


Auf dem obersten Plateau des Tiefmattengletschers. Links im Hintergrund die steile WNW-Flanke

Der Tiefmattengletscher bildet, bis er auf Höhe des Stockji in den Zmuttgletscher übergeht, mehrere Plateaus, die durch von Gletscherspalten wild zerissene Steilstufen voneinander abgetrennt sind. Wir durchquerten die erste Steilstufe mittig, hielten uns aber an den beiden folgenden Steilstufen ganz am linken Rand des Gletschers und mussten jeweils ein Mal abseilen. Auf dem dritten Plateau angekommen hielten wir über den nun aper werdenden Gletscher in einem weiten Linksbogen auf das Stockji zu. Dort kamen wir auf einen Weg, der uns zur Schönbielhütte führte. Nach einem mühsamen Gegenanstieg vom Schönbielgletscher das Geröllfeld hinauf erreichten wir die Schönbielhütte gegen 17.30 Uhr. Hier machten wir erst einmal eine größere Rast. Da mein Bergführer den Hüttenwirt gut kannte, überlies dieser uns freundlicherweise sein Auto, sodass wir ab den Wasserkraftwerken der Grande Dixence den restlichen Hüttenweg nach Zermatt fahrenderweise zurücklegen konnten.
Abschließend bleibt über den E-Grat zu sagen, dass er eine lange, ausgesetzte Tour in brüchigem Fels darstellt. Er sollte nur bei sicherem Wetter begangen werden, da man dem Wetter oft schutzlos ausgeliefert ist und sich ein Rückzug über den Grat recht schwierig gestaltet. Trotzdem ist die Tour landschaftlich sehr lohnend und bietet einige wirklich schöne Kletterstellen - wenn sie nur nicht so brüchig wären...

Dieser und viele weitere Tourenberichte auf meiner Homepage:
www.faszination-hochtouren.de

Beitrag von: Michael Kunze
26.08.2014
Dent d'Hérens (19,07,2007)

Wir haben am 19,07,07 von der Schönbielhütte aus über die Nordwestflanke den Dent d'Herens bestiegen und sind danach in das Rifugio Aosta abgestiegen.
Sehr lange und anstrengende Tour! Waren 14 Stunden unterwegs.
Bedingungen waren nicht optimal, da sehr viel Schnee und extrem warme Temperaturen die Begehung der Gletscher erheblich erschwerten. Schon morgens um 4 Uhr sind wir teilweise bis zu den Knien eingesunken!
Trotzem sehr schöne Tour, auch da diese Route selten von Bergsteigern begangen wird.


Nordwestflanke



Aufstieg an der Nordwestflanke



Endlich nach 10 Stunden auf dem Gipfel



Gipfelbild 2

Beitrag von: Marc Andri Riedi
21.07.2007
DAV Führungstour (16.Juli 2005)
Besteigungsbericht

DAV-Hochtour auf die Dent d'Hérens

Teilnehmer: Hubert Geiger, Tim Stiewe, Oliver Bay, Dieter Lindner

Tourenleiter: Hermann Reiser

Freunde: Stefan Schölzel, Michael Schölzel (Sektion Ulm)

15. Juli: Anreise von Überlingen zum Rif. Aosta
Aufstieg vom Lac de Place Moulin 2000 m zum Rif. Aosta 2781 m von 12:05 Uhr bis 15:40 Uhr.

16.Juli: Aufstieg zur Dent d`Herens 4171 m.

Morgens beim Aufstehen war bereits ein Gewitter im Gange und es prasselte reichlich vor der Hütte.
Pünktlich zum Abmarsch um 3: 45 Uhr hat es jedoch schon wieder aufgeklart und wir stiegen wie geplant auf über den Normalweg in Richtung Südflanke. Ab und zu bedeckte eine dicke Wolke den Himmel und es grollte ein wenig.
Um 8:15 Uhr, nachdem die Pickel zu summen begannen fiel die Entscheidung zur Umkehr bei ungefähr 3800 m.
Beim Abstieg besserte sich das Wetter zusehends, und deshalb entschlossen wir uns in der Nähe des Tiefmattenjochs noch auf die Scharte östlich des Tiefmattenjochs hinaufzusteigen. Ohne große Worte war jedem sofort klar das es jetzt den Westgrat hinauf geht. Der Westgrat stellt keine großen Anforderungen und ist viel schöner zu gehen als die Südflanke.
Obwohl es manchem an die Leistungsgrenze ging, erreichten wir alle nach 9 3/4 Std. Gehzeit den Gipfel um 13:30 Uhr. Die Gipfelrast mit 10 Min. fiel eher gering aus und wir machten uns auf zum Abstieg über die Südflanke. Der Felsteil in der Südflanke ist ein unwahrscheinlicher Schutthaufen und eigentlich nicht zu empfehlen.
Danach nur noch Gletscher bis kurz vor die Hütte, die wir gegen 18:00 Uhr erreichten.



Dent d`Herens vom Lac des Places de Moulin aus fotografiert.

Rifugio Aosta,
Lager waren überraschend gut.
Das Abendessen ist nicht überragend und wenn man 2 Nächte bleibt kann es passieren, das man an beiden Tagen das selbe Gericht bekommt.



Die Südflanke der Dent d`Herens.
Unser Umkehrpunkt war der Übergang vom Schnee- zum Felsteil.



Die Scharte in der Nähe des Tiefmattenjoches.
Hier wollten wir eigentlich kurz in die Scharte und nach dem Wetter schauen.



Aufstieg über den Westgrat.
Sehr schöne Felskletterei und auf jeden Fall der Südflanke vorzuziehen.



Blick über den Westgrat zu Gipfel.



Blick hinüber zur Dent Blanche 4356 m.



Das Schneefeld vor dem Gipfelaufbau.




Blick zurück über den Gipfelgrat und hinüber
zum Tete de Valpelline



Die letzten Meter vor dem Gipfel.



13:30 Uhr.
Gipfel erreicht.



Sicht in die Südwest-Flanke des Matterhorns



Die Manschaft ist zufrieden.
Der Gipfel wurde nach erster Umkehr dan doch noch erreicht, auch wenn es viel Mühen gekostet hat.
Gruppenbild vor dem Rifugio Aosta.



Beitrag von: Hermann Reiser
09.03.2006
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Bilder
Auf dem Dent d\'Hèrens am 6. September 2015

Beitrag von: Richard Andergassen
08.09.2015

Dent d´Herens 4171 m vom Weg zur Schönbielhütte

Beitrag von: Gerd Kartzig
01.02.2013

Auf den Gipfel Dent d\'Hérens mit Matterhorn (Liongrat) hinten.

Beitrag von: Luc De Vriese
07.08.2009


Beitrag von: Luc De Vriese
07.08.2009

August 23, 2003: me on the summit.

Beitrag von: Fulvio Zuanni
01.11.2006
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