Viertausender der Alpen

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  Breithorn (westlicher Zwilling) (4141 m)  
  Walliser Alpen  
Photo © 4000er.de
GPS-Koordinate 7.767098° ö.L. /45.93751° n.B. (WGS84)  
Normalweg(e) Südflanke und Westgrat  
Schwierigkeit WS, I, 45°
Ausgangspunkt Station Klein Matterhorn (3820 m)
Talort Zermatt (1610 m)
Führer Hochtouren im Wallis  
Hermann Biner

Walliser Alpen  
Michael Waeber

Guide du Valais  
Hermann Biner

Valais Alps East  
Lindsay Griffin
 
Karte(n) SLK 5006
Zusammensetzung Matterhorn-Mischabel
Landeskarte der Schweiz, 1:50000

SLK 1348
Zermatt
Landeskarte der Schweiz, 1:25000
Beiträge Westlicher Breithornzwilling, Alleingang, mein 20. Viertausender (06:07:2015)
Besteigungsbericht

Westlicher Breithornzwilling, Alleingang, mein 20. Viertausender
Teilnehmer: Joe

Teil 1: siehe Roccia Nera (4.075m), 06.07.2015
Teil 2: siehe Östlicher Breithornzwilling (4.105m), 06.07.2015
Teil 3: siehe Westlicher Breithornzwilling (4.139m), 06.07.2015
Teil 4: siehe Matterhorn (4.478m), 08.07.2015

TEIL 3: WESTLICHER BREITHORNZWILLING (4.139m):

• Samstag, 04.07.:
Mit meinem kleinen Smart Fahrt über den Grenzübergang Schaffhausen in die Schweiz und vorbei an Zürich über den Furkapass nach Zermatt mit Übernachtung im „Hotel Bergfreund“ in Herbriggen. Nach einem 4-Gänge-Abendessen gehe ich früh ins Bett.
• Sonntag, 05.07.:
Um 07:00 Uhr bringt mich der Hotelshuttle nach Zermatt (1.608m). Von dort gehe ich auf meine 1. Akklimatisationstour und wandere in 4h bei weit über 30°C knapp 1.100 Höhenmeter zur Schönbielhütte (2.694m).


Schönbielhütte

Das kostet viel Schweiß, so daß ich zum Mittagessen 2 Radler trinke, bevor ich wieder bergab und nach dem Gegenanstieg von weiteren ca. 300 Höhenmetern nach 7 ½h bei der Gondelstation „Schwarzsee“ (2.583m) bin, von welcher ich hoch zur Bergstation „Kleinmatterhorn“ (3.820m) fahre. Nach dem Abendessen gehe ich früh um 20:00 Uhr ins Bett.
• Montag, 06.07.:
Um 03:30 Uhr stehe ich auf. Nach einer Katzenwäsche und schnellem Frühstück starte ich kurz nach 04:00 Uhr meine 2. Akklimatisationstour fürs Matterhorn. Ich habe mir vorgenommen, den kompletten Breithornkamm – beginnend beim letzten Gipfel Roccia Nera (4.075m), dann weiter auf Östlicher Breithornzwilling (4.105m), Westlicher Breithornzwilling (4.139m) Breithornmittelgipfel (4.159m) und Breithornhauptgipfel (4.165m), über den Grat zu machen.


Breithornkamm, Westlicher + Östilcher Zwilling, Roccia Nera

Ich gehe über den Verra-Gletscher Richtung Pollux/Castor. Aufgrund der sehr warmen Temperaturen in den letzten Tagen ist der Schnee sehr schwer und tief. Bei jedem Schritt sinke ich mindestens bis Wadenmitte ein. Bei der 1. größeren sichtbaren ca. 1,5m breiten Gletscherspalte führt die Spur, welcher ich folge, über eine Schneebrücke. Ich betrete die Schneebrücke sehr vorsichtig mit dem einen Bein und drücke nach. Hält wohl… In dem Moment, wo ich mit dem 2. Bein auf die Schneebrücke trete stürzt diese aber leider ein. Mit Glück im Unglück befindet sich ca. 2m tiefer eine 2. Schneebrücke, welche mich aushält. Ich drehe als erstes eine Eisschraube in die Spaltenwand und sichere mich vor einem möglichen weiteren Absturz ab. Anschließend ziehe ich sehr vorsichtig meinen Rucksack aus weil ich nicht weiß, wie sicher diese 2. Schneebrücke ist. Nachdem meine 2 Eisgeräte abgeschnallt sind, befestige ich eine 4m lange Reepschnur an Rucksack und Eisschraube und schmeiße ihn aus der Spalte raus. Mit Hilfe meiner 2 Eisgeräte und der Frontalzacken der Steigeisen klettere ich wieder aus der Spalte raus. Anschließend noch die Eisschraube wieder ausgedreht habe ich auf meinem weiteren Weg – verständlicherweise – großen Respekt vor den nächsten Gletscherspalten, weshalb ich diese alle sehr sorgfältig umgehe. So brauche ich nicht die veranschlagten 2½h auf den 1. 4000er Gipfel, sondern stehe erst mach 4 ½h auf der „Roccia Nera“.


Gipfelbild auf der Roccia Nera

Eine ¾h später stehe ich nach einer Gratwanderung an steiler Flanke auf der einen und viele 100m tiefen Nordwand auf der anderen Seite um 09:30 Uhr auf dem „Östlichen Breithornzwilling“, dem 2. 4000er am heutigen Tag.


Steiler Anstieg zum Östlichen Breithornzwilling



Gipfelbild auf dem Östlichen Breithornzwilling, im Hintergrund der Westliche Breithornzwilling

Vom Östlichen Breithornzwilling muß ich zuerst eine ca. 15m hohe Abseilstelle zum Sattel der beiden Zwillinge herunterklettern, da ich alleine und ohne Seil unterwegs bin. Der „Westliche Breithornzwilling“ muß über einen schmalen Grat erklommen werden. Am nächsten Gipfel stehe ich nach weiteren 1¼h dann um 10:45 Uhr.


Wechtengrat zum Westlichen Breithornzwilling



Gipfelbild Westlicher Breithornzwilling

Von hier kann ich nicht weiter auf dem Grat, da mir die nächste Abseilstelle nach 10m an Fixseilen hinunterklettern ohne weitere Seilsicherung zu tief und zu gefährlich ist.


Abseilstelle vom Westlichen Breithornzwilling zum Sattel für weiteren Weg zum Breithornmittelgipfel

Aus diesem Grund entschließe ich mich, mit den 2 Eisgeräten über die ca. 50° steile Flanke zwischen den beiden Zwillingen zum Gletscher abzusteigen. Etwas Mut verlangt noch die Randkluft (Spalte zwischen Gestein und Gletscher), die ich noch überqueren muß.


Randkluft unterhalb des Westlichen Breithornzwillings

Nach 10h bin ich erschöpft wieder an der Bergstation „Kleinmatterhorn“.


Zurück auf der Bergstation „Kleinmatterhorn“

Mit der Gondel fahre ich zur Mittelstation „Trockener Steg“, von wo aus ich für die nächste Übernachtung nochmals ca. ½h bis zur „Gandegghütte“ (3.029m) aufsteigen muß.


Gandegghütte

Dort pflege ich zuerst einmal meine Blasen an beiden Füßen, welche ich aufgrund des sehr sulzigen Schnees und der nach mehreren Stunden feuchten Bergschuhe erlitten habe. Am Abend rutsche ich leider am Eingang der Gandegghütte auf einem Stein aus und lege mich flach. Das Ergebnis ist eine große Prellung an der rechten Wade und starken Hüftschmerzen.

Weiter geht es mit Teil 4 des Berichts beim Matterhorn.

Beitrag von: Joachim Schreck
24.08.2015
Skibesteigung bis zum Fuss, danach Normalweg (2008-05-02)
Besteigungsbericht

Das Breithorn bildet von Norden her gesehen ein gewaltige Felsmauer. Der Breithorn-Westgipfel (4164m) und der Breithorn-Mittelgipfel (4159m) bilden dabei die beiden Hauptgipfel und sind von Süden her einfach erreichbar. Der Breithorn-Ostgipfel ist das Kecke Felstürmchen vom Breithornzwilling West (4139m) und ist durch die tiefe Scharte Selle (4022m) vom Breithorn-Mittelgipfel getrennt.

Dieser Breithornzwilling West erwartete uns mit einige Überraschungen. Von der Station Klein Matterhorn ging es aber zuerst einfach über eine breite Skispur übers Breithornplateau vorbei an P.3831m bis unter den Fuss vom Breithorn-Mittelgipfel-SSW-Grat. Hier verlissen wir die breite Spur und zogen unsere eigene Linie, immer auf die Spalten achtend, entlang der Breithorn-Mittelgipfel-Ostwand bis unter den Sattel Selle wo das Gelände steil wurde. Hier errichteten wir unter dem heimtückisch versteckten Bergschrund das Skipedot und stiegen den bis 40° steilen Hang zur Selle (4022m) hoch. Wir folgten dann dem enorm verwechteten Grat bis zu den Gipfelfelsen vom Breithornzwilling West. Hier sollte es über einfache Felsen (WS- / Fels I) zum Gipfel gehen, aber bei den verschneiten Platten und ohne Spur wurde dies zu einer mühsamen Angelegenheit mit eher WS+ als WS-. Etwas Ansteigend traversierten wir südlich vom Gipfel auf dessen Westseite. Hier konnten wir dann steil, zuletzt durch ein Couloir auf den Gipfel gelangen. Fazit: Der Breithornzwilling West ist ein toller, selten besuchter 4000er - wer alleine auf einem hohen, unverspurten Berg stehen will, der ist hier genau richtig! Nach dem Gipfel fuhren wir zum Bivaccio Rossi e Volante ab wo wir die Nacht verbrachten um Tags darauf zum Castor (4228m) aufzubrechen.



Steil geht es über 120 Höhenmeter in den Sattel Selle (4022m) hoch.



Auf dem Wechtengrat oberhalb der Selle (4022m). Dahinter ist der Breithorn-Mittelgipfel (4159m).



Bald sind wir bei den Felsen vom Breithornzwilling West (4139m). Die sollten eigentlich die Schwierigkeit WS- / Fels I haben, doch dies ist wahrscheinlich nur im Sommer bei wenig Schnee zutreffend. Wir mussten die Felsen leicht kletternd in steilen Schnee rechts umgehen um dann steil über Firn und durch ein Couloir auf den Gipfel zu gelangen. War das der Sommer-Normalweg?



Im Quergang unter dem Breithornzwilling West. Hinten ist der Breithorn-Mittelgipfel (4159m).



Nach mühsamer Wühlarbeit auf dem 4139m hohen Gipfel vom Breithornzwilling West.

Beitrag von: Andrej Gerber
07.05.2008
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Bilder
links Breithorn Mittelgipfel, rechts Westlicher Breithornzwilling vom Gipfel des Östlichen Breithornzwillings

Beitrag von: Joachim Schreck
24.08.2015

Wächtenkamm zum Westlichen Breithornzwilling, dahinter Breithorn Mittelgipfel

Beitrag von: Joachim Schreck
24.08.2015

Westlicher Breithornzwilling vom südöstlichen Verra-Gletscher

Beitrag von: Joachim Schreck
24.08.2015

Westlicher Breithornzwilling vom südwestlichen Verra-Gletscher

Beitrag von: Joachim Schreck
24.08.2015

Breithorn im Jahre 1937

Beitrag von: Dan McLaughlin
30.01.2008

March 20, 2005: the summit from Punta 4106 (ostlicher Zwilling).

Beitrag von: Fulvio Zuanni
16.10.2006

September 10, 2006: Climbing on the West Ridge.

Beitrag von: Fulvio Zuanni
17.09.2006

September 10, 2006: Alessandro Crescenzi e Ludovico Giovannucci on the summit.

Beitrag von: Fulvio Zuanni
17.09.2006
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