Viertausender der Alpen

Die Viertausender der Alpen
meine4000er Home Listen Gipfel Literatur Login


      <<    <        >    >>
  5 Beiträge Beitrag (bebildert) hinzufügen     15 Bilder Einzelbild hinzufügen  
  Aletschhorn (4195 m)  
  Berner Alpen  
Photo © 4000er.de
Erstersteigung 18.6.1859
Francis Fox Tuckett, Johann Joseph Bennen, Peter Bohren, V. Tairraz
mehr Infos
GPS-Koordinate 7.99387° ö.L. /46.4651° n.B. (WGS84) mehr Infos
GPS-Track(s) Ebenefluh - Aletschhorn (Nordwände)  
Normalweg(e) Nordostgrat  
Schwierigkeit WS+
Ausgangspunkt Mittelaletschbiwak (3013 m)
Talort Fiesch (1049 m)
Südwestrippe
Schwierigkeit ZS, II
Ausgangspunkt Oberaletschhütte (2640 m)
Talort Blatten (1322 m)
Führer Hochtouren Berner Alpen  
Ueli Mosimann

Berner Alpen  
Werner Munter, Margrit Munter

Guide des Alpes bernoises  
Ueli Mosimann

Bernese Oberland  
Les Swindin
 
Karte(n) SLK 5004
Zusammensetzung Berner Oberland
Landeskarte der Schweiz, 1:50000

SLK 1249
Finsteraarhorn
Landeskarte der Schweiz, 1:25000
Beiträge Besteigung Aletschhorn über NO-Grat (21.08.2015)
Besteigungsbericht

Wir hatten bereits letztes Jahr vor, den Aletschhorn zu besteigen. Leider haben wir damals keine eindeutige Infos darüber gefunden, wo man den Grossen Aletschgletscher und den Mittelaletschgleitscher überschreiten soll. Deswegen sind wir im Mittelaletschbiwak erst nach Mittelnacht ganz erschöpft angekommen. Wegen Zeitmangel sahen wir keine Chansen, den Gipfel zu probieren. Bereits im Frühling dieses Jahr haben wir mit den Idee gespielt zurückzugehen und den Gipfel zu schaffen.

Charakter: mittelschwieriger Gletschertour, wo Routenwahl auf dem Gletscher eine sehr wichtige Rolle spielt.
Ausrüstung: Westalpenausrüstung (Pickel, Steigeisen, Eisschrauben, Seil, Helm)
Mittelaletschbiwak: 13 Plätze, mit vielen Decken, Zusatzmatraz vorhanden, 1-2 Geschirr.



Blick auf dem Grossen Aletschgletscher - Mönch in Hintergrund

Wir nehmen den Seilbahn um 8:10 in Fiesch und fahren bis zum Fiescheralp. Ab hier folgt man den Weg durch den Tunnel bis Gletscherstube.
Ab hier muss man schauen wie den Grossen Aletschgletscher überqueren kann. Wir haben entschieden, die Variante über den Pfad Richtung Eggishorn zu folgen. Also wir steigen kurz an der Seite der Eggishorn hoch und laufen Richtung Süden über dem Gletscher. Wo es dann nach zirka 1,5 km an der Seite flacher wird steigen wir mühsam weglos zum Gletscher ab. Hier holen wir die Gletscherausrüstung vom Rucksack und überqueren den Gletscher fast geradeaus Richtung Tal gegenüber.


Aletschhorn in Sicht



Unterwegs auf dem Aletschgletscher

Im Tal an die Rechte Seite steigen wir moderat hoch und erreichen den Pfad der gut mit Steinmännern markiert ist.Wegen einen Erdrutsch an die Rechte Seite es ist nicht mehr möglich bis zu Gletscher zu laufen. Deswegen wechseln wir auf dem Moränenschrutt in der Mitte die neulich auch mit Steinmännern markiert ist.
So erreichen wir den Mittelaletschgletscher. Früher war den Normalanstieg bis zu Biwak an die Rechte Seite neben dem Wasserfall. Wegen dem Erdrutsch sah es auch nicht mehr vielsprechend aus. Also wir folgenen den bereits von uns bekannten Weg in der Mitte der Gletscher neben der Moräne. Wo es steiler wird queren wir die Moräne nach Links (Süden) und steigen mühsam auf steile Stufen hoch. Wir befinden uns auf 3000 m wie der Biwak. Ab hier umgehend die Spaltenzone laufen wir in Halbkreis weiter. Am Gletscherrande ist det Zustieg zu Mittelaletschbiwak mit Steinmännern markiert.
Um 18:30 erreichen wir den Biwak.
Im Biwak übernachten wir zu 14. Ist aber kein Problem. Hier treffen wir auch mit unseren Bekannten, die 1 Tag früher gekommen sind.


Bald ist der Mittelaletschgletscher erreicht

Am nächsten Tag brechen wir gegen 5:30 auf. Die andere 2 Seilschaften sind kurz vor uns gestartet. Wir steigen den ersten 100 Hm über Felsen und Geröll hinter dem Biwak hoch. Am Gletscherrande nehmen wir den Steigeisen und Pickel. Es gibt bis zu Aletschjoch nur eine große Spalte, die gut sichtbar ist. Der Spur wird immer steiler und wir steigen mühsam bis zum Aletschjoch hoch. Hier bewundern wir den wunderschönen Aussicht mit Mönch und Jungfrau und Seilen uns an.


Morgenstimmung

Die eine Gruppe dreht sich hier zurück, aber der andere mit 3 Bergsteiger ist weiterhin vor uns. Wir sind super dankbar, da die auch den Spuren in den 20-30 cm Neuschnee vor uns legen.
Hier kommt der schmale Grat, wo man aufpassen soll. Danach kurze Kraxelstelle die größteils Schneebedeckt ist. Dann wir der Grat breiter und wir befinden uns auf dem Platoue auf 3700 m. Wegen den starken Sonnenschein wird der Schnee weich und verhindert uns beim Vorankommen. Nach dem langen Plateou kommt eine höhere Schneewand. Wegen viel Neuschnee brauchen wir hier den Eisschrauben nicht zu einsetzen. Aber mann muss schon aufpassen, da der Wand immer steiler wird.


Auf dem schmalen Grat nach dem Aletschjoch



Auf dem breiten Plateou

On Top der Schneewand erreichen wir den P. 4086. Hier queren wir noch ein Plateou und danach kommt noch eine steile Etappe bevor den Gipfelgrat. Am Gipfelgrat erwarten uns noch steile Schneeetappe, Traverze am Fels und zum Schluss eine kleine Wechte worüber wir zum Gipfelkreuz runterklettern. Damit ist der 4195 m Hohe Aletschhorn erreicht! :)


Letzten Metern auf dem Gipfelgrat

Für den Abstieg folgen wir die Aufstiegsroute.
Im Biwak übernachten wir dieses mal nur wir zu 6.

Am dritten Tag steigen wir über den bekannten Weg den Mittelaletschgletscher ab. Auf dem Aletschgletscher ánedrn wir unsere Route ein bisschen, da als wir den Gletscher gequert haben, klettern wir nicht über den steilen Hang hoch, sondern folgen den Gletscher am Rande Richtung Norden bis zum kleinen Bach in der nähe der Gletscherstube.

GPS-Track über die ganze Strecke, Video mehr Foto und eine dateiliertere Tourenbeschreibung findet Ihr auf unser BLOG: http://errearra.eu/aletschhorn-4195-m


Aletschhorn!!

Beitrag von: Eszter Frindt-Toth
30.09.2015
Ergänzung / Aktuelle Verhältnisse (10.09.2011)

Alternativer kurzer Zustieg zum Biwak ab Talschluss/Gletscherbeginn: links vom Wasserfall Gletscher bis 1. Absatz rechts, Geröll und Kletterei II rechtsansteigend
bis unterhalb Biwakhütte, jetzt entweder Felsstufe links einer markanten Verschneidung direkt zum Biwak kurz IV-
oder Gletscher bis Steinmännchen des Originalzustiegs

Bis knapp unterhalb des Aletschjochs kein Firn mehr (blank). Am Grat teils messerscharfer Firn (eine gute Frontalzackentechnik erleichtert hier das sichere Vorkommen erheblich). Steile Flanke zum Vorgipfel ebenfalls hart. Unsere Aufstiegsvariante verlief eher auf der rechten Seite. Am Gipelgrat ebenfalls harte aber gut griffige Verhältnisse.

Die gesamte Tour ist bei den aktuellen Verhältnissen mit der Angabe des Führers (WS+) zu niedrig bewertet - realistisch eher ZS- bis ZS. Objektiv erscheint die Tour (ausgenommen den erwähnten Steinschlag, s.u.) zwar recht sicher, verlangt aber derzeit ein ordentliches Maß an alpiner Erfahrung und Können. Diese Einschätzung teilten mit uns andere auf dem Mittelaletschbiwak anwesende erfahrene Alpinisten.

Beim Abstieg mehrfach gefährlicher Steinschlag (u.a. hochkant "herabschießende" Steinplatten mit Durchmesser von ca. 80 cm und mehr) bis über den Routenverlauf hinweg aus der oberen abschmelzenden Gletscherzone des Dreieckhorns. Frühzeitiger Aufbruch!


Beitrag von: Frank Gaßmann
22.09.2011
Aletschhorn: Normalweg über Nordostflanke (2009-08-16)
Besteigungsbericht

Abgelegen und in Mitten der Gletscherwelt des Aletsch steht die eisige Pyramide vom Aletschhorn. Der Berg gilt als der kälteste der Alpen da er relativ nördlich liegt, sehr hoch ist und kilometerweit nur von Eis umgeben ist. Unter der Nordwand vom Aletschhorn findet man den Grossen Aletschfirn, im Südosten den Mittelaletschgletscher und im Südwesten den Oberaletschgletscher. Alle drei Gletscher fliessen in (oder zum) Grossen Aletschgletscher - mit 23,6km Länge und 117,6km² der grösste Gletscher der Alpen!

Wer den prächtigen Eis-4000er besteigen will, muss wegen den Dimensionen auch sehr weit Laufen um überhaupt zum Berg zu gelangen. Der einfachste Aufstieg (WS+) führt vom Mittelaletschbiwak über den Nordostgrat. Etwas schwieriger (ZS) und länger ist der Aufstieg über die Südwestrippe von der Oberaletschhütte. Egal welche Route man für die Besteigung vom Aletschhorn wählt, man sollte wegen den grossen Distanzen dafür drei Tage einplanen um die Tour richtig geniessen zu können. Der Berg wurde übrigens am 18.6.1859 von Francis Fox Tuckett zusammen mit den Führern Johann Joseph Bennen, Peter Bohren und V. Tairraz erstmals bestiegen.

Tag 1: Fiescheralp - Mittelaletschbiwak

Es ist wegen dem leider in Mitteleuropa meist unstabilem Wetter schwierig eine Tour schon monatelang vor dem eigentlichen Tourendatum zu planen. Mein Kollege wohnt in Schweden und so hatten wir nur dieses Wochenende Zeit für unsere Tour - doch wir hatten Glück, und erlebten drei sehr sonnige Tage im Wallis.

Wir trafen uns um 11 Uhr auf der Fiescheralp (2212m) mit etwas Verspätung da wir nicht genau den Treffpunkt abgemacht hatten. Ich wartete auf der Bergstation während André an der Talstation der Luftseilbahn wartete. Bei dem stabilen, heissen Sommerwetter störte ein etwas verspäteter Start nicht und so machten wir uns mit schweren Rucksäcken auf den Weg zur Alp Märjela. Der viel begangene breite Panoramaweg schlängelt sich hoch über dem Fieschertal einem Berghang entlang bis zu einem Tunneleingang. Dank dem 1,0km langen Tunnel zur Gletscherstube (2357m) auf der Alp Märjele kann man sich etliche Höhenmeter sparen und braucht nicht über den Tälligrat zu wandern. Um von der Alp zum Grossen Aletschgletscher zu gelangen, muss man, vorbei am nordisch anmutenden Märjelesee (2302m), etwa 100m auf einem gut angelegten Wanderweg absteigen. Am Gletscherrand beim Einstieg befindet sich ein interessanter Gletschersee auf dem Eisberge schwimmen. Der See war übrigens bis fast zur Oberfläche des Gletschers aufgefüllt. Zwei Tage später hat er sich teilweise entleert und sein Wasserstand war zirka vier Meter niedriger; das Ufer der Gletscherseite war nun eine blau leuchtende Eiswand!

Nun standen wir also am Grossen Aletschgletscher welcher in Richtung Eingang vom Tal zum Mittelaletschgletscher überquert werden will. Dabei sollte eine grosse Spaltenzone möglichst grossräumig südlich umgangen werden. Wir versuchten es auch die richtige Richtung einzuhalten, doch liefen wir immer wieder grossen Spalten entlang die uns schlussendlich Mitten ins Spaltenlabyrinth führten. So brauchten wir einige Zeit bis der Gletscher überquert war und konnten unsere Weitsprungtechnik trainieren.

Anschliessend wanderten wir dem Mittelaletschgletscher entgegen. Dabei hatte André seine Mühe bei einer glatten Felsstufe (P.2333m) die er schlussendlich in einem weiten Bogen im Geröll umging. Nach der Kraxeleinlage kamen wir auf der Moräne und dem Gletscher gut voran und standen bald unter der Steilstufe zum Mittelaletschbiwak (3013m). Hier mühte sich reichlich André ab, es war das sein erstes Kennenlernen mit geschliffenen Platten mit heikler Geröllauflage. Danach nahm er es im Geröllfeld gemütlich während ich zügig zur Biwakschachtel hochstieg. Ich begann sogleich an zu kochen so dass wir bei seiner Ankunft gleich eine feine Suppe essen konnten. Das Biwak ist klein und gemütlich, wir hatten Bier dabei und genossen dazu gut gewürzte Ravioli mit Greyerzer-Käse.

Tag 2: Mittelaletschbiwak - Gipfel - Mittelaletschbiwak

Gegen 4 Uhr starten wir mit fahlen Licht der Mondsichel und unseren Lampen hinauf über die Geröllhänge zum Gletscher der vom Dreieckhorn hinabzieht. Wären wir doch nur direkt zum P.3263m in Richtung Aletschjoch hochgezogen - denn auf dem oft sehr steilen, aperen Gletscher verloren viel Zeit und gelangten so erst gegen 5:45 Uhr zum P.3263m. Nach einer Rast ging es aber auf einer guten Spur zügig ins Aletschjoch (3623m) wo uns ein herrlicher Sonnenaufgang empfing.

Vom Joch leitet ein schmaler Firn- und Felsgrat zum P.3718m. Den mittleren Teil der messerscharfen Firnschneide begeht man nordseitig unterhalb der Kante über der steilen 600m hohen Nordabbrüchen. Dank dem griffigen Firn machte der Grat richtig Spass, leider war der anschliessende Felsgrat nicht so stabil und die Griffe mussten stets auf Stabilität getestet werden. Im Abstieg lockerte ich eine etwa 1,5m grosse Platte die schon mit wenigem Rüttel zum Mittelaletschgletscher herunterdonnerte! Der weitere Aufstieg vom P.3718m zum Vorgipfel P.4087m war dann wieder einfach. Der lange Schneehang wurde zum Bergschrund auf 4000m immer steiler und die letzten Meter vom Vorgipfel wird auf den Grat ausgewichen. Der Vorgipfel schaut von unten her wie ein eigener Berg aus, doch wenn man Oben steht und zum Aletschhorn schaut verkümmert er nur zu einer Gratschulter mit maximal 5m Schartenhöhe. Dach Querung einer Firnmulde folgte nun der Höhepunkt der Aletschhornbesteigung über die letzten 100 Höhenmeter über den obersten Nordwestgrat. Der Grat bot schöne Firnabschnitte und einige einfache Kletterstellen, er war leider nur kurz und bald standen wir auf dem geräumigen Gipfel des Aletschhorns (4193m) mit seinem ausserordentlich schönen Gipfelpanorama in Mitten einer Eiswelt. Dar Abstieg bot keine Schwierigkeiten und wir kamen zügig voran so dass ich noch Zeit für ein Nachmittagsschläfchen im Mittelaletschbiwak nach einer feinen Suppe hatte. Zu Abendessen gab es pikante Paste mit Käse mir Bier. Was für ein herrlicher Tag!

Tag 3: Mittelaletschbiwak - Fiescheralp

Nun mussten wir also wieder zurück über den ewig langen Rückweg zur Fiescheralp. Wir kannten nun den Weg lernten aus unseren Fehlern im Aufstieg. An Stelle die glatten Felsen unterhalb vom Mittelaletschbiwak zu begehen, querten wir vom Biwak auf gleicher Höhe zum Gletscher und über stiegen ihn in einem grossen Bogen (die Abbruchzone umgehend) hinunter was mit den Steigeisen trotz der mässigen Steilheit sehr gut ging. Den Grossen Aletschgletscher qurten wir dann in Richtung der Geröllhalde "Grosses Gufer" unterhalb vom Fiescherhorli. Die Querung war somit recht einfach, dafür mussten wir am Ostrand des Gletschers nochmals 1km aufsteigen um zum Ausstieg zur Alp Märjele zu gelangen. Insgesamt brauchten wir aber viel weniger Zeit als im Aufstieg durchs Spaltenlabyrinth. Endlich auf der Fiescheralp angelangt, genossen wir die erfolgreiche Aletschhornbesteigung bei einem kühlen Bier.



Die Überquerung vom Grossen Aletschgletscher zwang uns zu einigen Umwegen.



Das gemütliche Mittelaletschbiwak (3013m).



Die Morgensonne beleuchtet das Aletschhorn (4193m) und sein Vorgipfel P.4087m.



André auf den letzten Meter zum Gipfel vom Aletschhorn (4193m). Dahinter ist der Äbeni-Flue-Firn mit dem Mittaghorn (3892m) und der Äbeni Flue (3962m).



Höher geht es auf dem Aletschhorn (4193m) nicht mehr!

Beitrag von: Andrej Gerber
24.08.2009
Aletschhorn via Mittelaletschbiwak 22./23.8.06 (23.8.2006)
Besteigungsbericht

Die zwei angekündigten Schönwettertage im Wallis nutzten mein Kamerad und ich, um das Aletschhorn vom Mittelaletschbiwak aus über den NO-Grat zu besteigen. Es hatte Neuschnee in den Hochlagen von ca. 30 cm in den Tagen zuvor gegeben. Wir starteten auf Riederalp 1.925m und erreichten nach diagonaler Querung des Aletschgletschers und schließlich durch ein mühevolles, kaum markiertes steiles Moränental über rutschige lebende Moräne, Eis und abschließende steile und glatte Felsen nach 7 h das Mittelaletschbiwak SAC auf 3.013m.


Querung des großen Aletschgletschers

Nach dem Hellwerden ging es gegen 6:20 Uhr durch die anfängliche Spaltenzonen am Biwak aufwärts steiler werdend zum Aletschjoch 3.629m. Danach erfordert eine längere aber unschwierige schmale, teilweise kombinierte Gratpassage Vorsicht, bis man zum Plateau unterhalb des Vorgipfels 4.086m kommt.


Aletschhorn 4.195m vom Biwak



Das gemütliche Biwak von innen



Oberhalb des Aletschjochs am schmale Gratfirst

Von diesem Plateau aus geht es über eine Schneeflanke sehr steil auf den selben hinauf, dahinter beginnt nach kurzen Abstieg der felsige Gipfelkamm, der in unserem Fall schneedurchsetzt war. Der Gipfelgrat lässt manchen interessanten Tiefblicke zu und ist durchaus luftig, man bewegt sich mal links, mal rechts der Gratkante, aber technisch nur wenig schwierig.


Der Gipfelaufbau vom Vorgipfel 4.086m

Der Gipfel selbst wurde nach 4:40 h erreicht und ist geräumig und bietet fantastische Ausblicke nach allen Seiten. Insbesondere auf die nahen Berner Eisriesen und die tief gefächerten Walliser Alpen, bis hin zum Mont Blanc.
Der Abstieg unterhalt des Aletschjochs erfordert dann eine gewisse Vorsicht, wegen der im Mittagsschnee bereits tückisch weichen Spaltenzonen. Alles ging glatt und wir kamen nach 3 h Abstieg wieder wohlbehalten beim Biwak an.


Das Gipfelkreuz des Aletschhorn 4.195m - mit Markus



Aletschjoch, Konkordiaplatz und Finsteraarhorn 4.274m (rechts)



Blick vom Gipfel mit meinem Kamerad Raoul auf die Wallis und Bietschhorn

Beitrag von: Markus Beck
17.09.2006
Aletschhorn über Mittelaletschbiwak (25. 7. 2004)

Die Aletschhorn-Besteigung über Mittelaletschbiwak und Nordostgrat gehört zu den leichten Touren auf einen Alpen-Viertausender. Nichtsdestotrotz erfordert sie Erfahrung im hochalpinen Gelände und eine gehörige Portion Ausdauer, denn die Route verläuft weglos durch einsames Gelände, über ernsthafte Gletscher, schmale Grate und eine ganze Strecke lang! So ist es auch keine Schande, wenn der Aufstieg durch Benutzung der Seilbahn von Fiesch (1049 m) zur Fiescheralp (2212 m) verkürzt wird. Die Wegweiser an der Bergstation weisen auf eine weitere Abkürzungsmöglichkeit hin, den Tunnel von Obers Tälli zur Gletscherstube am Vordersee. Der etwa 1 km lange, beleuchtete Weg unter dem Tälligrat hindurch spart einige Höhenmeter. Am Märjelesee öffnet sich das Panorama auf den längsten Eisstrom der Alpen, den Aletschgletscher. Der Wanderweg wird stromabwärts verfolgt bis etwa bei P. 2358 (vor Roti Chumma) weglos zum Gletscher hinabgestiegen werden kann.


Nebel auf dem Aletschgletscher bietet keine gute Voraussetzung für eine optimale Wegfindung

Auf dem Aletschgletscher gilt es nun in nordwestliche Richtung einen möglichst kraftsparenden Wegverlauf zu erwischen, was sich bei Nebel als schwer herausstellen kann. Nur zu leicht verfolgt man dann Tälchen im Eis, die einen prompt in eine Bruchzone leiten. Hier ist also konsequent die Richtung einzuhalten und so geht es dann auch am leichtesten. Noch vor wenigen Jahren floss der Mittelaletschgletscher, der im weiteren Routenverlauf zu begehen ist, in den Aletschgletscher. Mittlerweile hat sich der Gletscher aus dem Hochtal um einige Hundert Meter zurückgezogen. Das hinterlassene Gelände ist unangenehm. Es hat sich jedoch in den vergangenen Jahren ein mit Steinmännern markierter Weg herausgebildet, der im Schutt auf der orographisch linken Seite bis zu einigen gletschergeschliffenen Platten leitet. Die Reibung auf den Felsen ist gut. Über ein horizontales, kristallines Band kann eine Steilstufe in Aufstiegsrichtung links umgangen werden. Nun geht es auf den schuttbedeckten Gletscher, der teils mühsam bis in die Nähe des Mittelaletschbiwaks begangen wird.


Mittelaletschbiwak (oben rechts) von unterhalb P. 2791

Das Biwak wird über den nun aufsteilenden Gletscher in einem großen Linksbogen so erreicht, dass die Bruchzone, rechts liegen gelassen wird. Hier eine Abkürzung zu suchen ist wenig sinnvoll, da die Spalten schnell ein kaum überwindbares Labyrinth bilden. Vom Hörensagen ist ferner bekannt, dass das Mittelaletschbiwak auch durch Verlassen des Gletschers in der Nähe von P. 2791 und direkten Aufstieg erreicht werden kann, eine wohl mitunter nasse Unternehmung. Das Biwak (3013 m) ist eine schöne Holzhütte im Rundbau und bietet im Maximalfall ca. einem Dutzend Aletschhorn-Aspiranten Platz. Am nächsten Tag ist ein sehr frühzeitiger Aufbruch angesagt, soll der Abend im Tal verbracht werden. Angenehmerweise fährt von Fiescheralp eine letzte Bahn um 21:45 hinunter nach Fiesch (Stand Sommer 2004), was die Tourteilnehmer trotzdem nicht zum Schlendern verleiten sollte.

Im Schein der Stirnlampe geht es in Aufstiegsrichtung links an der oberhalb des Biwaks im Gletscher gelegenen Felsinsel aufwärts. Der Anstieg ist durchaus steil und vor dem Aletschjoch (3614 m) ist man dankbar für ein zunächst flacheres Stück. Die Mühen für die letzte Steigung zum Joch werden dann (hoffentlich) mit einer phantastischen Aussicht auf ein Meer von Gletschern und Gipfeln belohnt, von denen die bekanntesten nicht weniger berühmte Namen tragen als Jungfrau, Mönch, Eiger und Finsteraarhorn.


Hochgenuss in puncto Aussicht bietet das Aletschjoch nicht nur in Richtung Dreieckhorn

Das Gipfelziel dieser Tour präsentiert sich nun als Höhepunkt einer eleganten Linie über den Nordostgrat, der zunächst recht schmal ist, dann aber über eine weite und glatte Fläche immer steiler werdend auf den Vorgipfel, die Nordostgrat-Kuppe (4087 m) leitet. Von unten befürchtet man dahinter einen erheblichen Zwischenabstieg. Der Weiterweg zum Hauptgipfel gestaltet sich jedoch als angenehmes, quasi horizontales Gehen.


Gipfelaufbau mit Wegspuren auf dem Nordwestgrat

Am Gipfelaufbau selber, der über seinen Nordwestgrat erstiegen wird, bietet sich im Mittelteil die Gelegenheit, die Hände zu nutzen, um leichte Felsen zu überwinden (Schwierigkeitsgrad II). Der geräumige Gipfel bietet dann letztendlich uneingeschränkte Genussmöglichket für die Aussicht, Fernsicht und den Tiefblick.


Höher als der Gipfel (im Hintergrund links des Kreuzes Weisshorn und Matterhorn)

Beitrag von: Daniel Roth
27.08.2004
Beitrag (bebildert) hinzufügen
Bilder
Aletschhorn 4195 m vom Gipfel der Jungfrau 4158 m

Beitrag von: Gerd Kartzig
11.09.2013

Blick von dem Bettmergrad (Bettmeralp) aufs Aletschhorn

Beitrag von: John Bohn
14.02.2008

Blick vom Bettmerhorn (Bettmeralp) aufs Aletschhorn

Beitrag von: John Bohn
14.02.2008

Blick vom Bettmergrad ( Betmmeralp) aufs Aletschhorn ( zoom)

Beitrag von: John Bohn
14.02.2008

Blick von der Moosfluh (Riederalp) auf das Aletschhorn

Beitrag von: John Bohn
14.02.2008

August 23, 2006: Gianluca Rossi (on the right) and me on the summit.

Beitrag von: Fulvio Zuanni
17.09.2006

August 23, 2006: Gianluca Rossi is coming back.

Beitrag von: Fulvio Zuanni
17.09.2006

August 22, 2006: Dinner at Mittelaletschbiwak.

Beitrag von: Fulvio Zuanni
17.09.2006

August 23, 2006: Hello Markus and Raoul, do you remember your signatures?

Beitrag von: Fulvio Zuanni
17.09.2006

Aletschhorn von NO, mit Hollandialücke

Beitrag von: Karsten Müller
08.09.2006

Blick von der Grünhornlücke auf Konkordiaplatz, Aletschhorn und Lötschenlücke (April 2006)

Beitrag von: Helmut Maderbacher
01.09.2006

Aletschhorn vom Aufstieg zur Äbeni Flue (3. Juni 2006)

Beitrag von: Daniel Roth
07.06.2006

Aletschhorn-Westgrat

Beitrag von: Hermann Reiser
15.04.2006

Aletschhorn mit Haslerrippe vom Gross Grünhorn

Beitrag von: Matthias H.
07.10.2004

Aletschhorn mit Nordostgrat-Kuppe vom Aletschjoch aus

Beitrag von: Daniel Roth
05.08.2004
Einzelbild hinzufügen
                                                                            

© 2003-2024 Thomas Schabacher, Daniel Roth - Alle Rechte vorbehalten.     Impressum