Die Traumgipfel der Schweiz stellt 40 Anstiege auf bekannte und berühmte
Schweizer Berge vor. Unter den vielen bekannten Namen finden sich auch
16 Touren auf Gipfel, die die magische 4000m-Marke überschreiten.
Anders als der Untertitel angibt, werden
nicht alle Gipfel auf den Normalrouten erreicht (diese dienen dann als Abstieg). Doch
das dürfte für viele Bergsteiger ein Plus sein, da die Normalwege häufig ausreichend bekannt
sind und so vielleicht noch die eine oder andere neue Anregung dabei ist. Beispiele
hierfür wären z.B. der Südgrat am Lagginhorn oder der Gitzigrat am Balmhorn.
Insgesamt reicht die Palette der Schwierigkeiten von leichten Bergwanderungen (Großer Mythen, Säntis)
bis zu anspruchsvollen Hochtouren (Bietschhorn, Schreckhorn). Dabei liegt der Schwerpunkt aber eindeutig auf den
großen Eis- und Firngipfeln mit ihren kombinierten Anstiegen.
Die Traumgipfel der Schweiz ist ein aufwändig
gestalteter Bildband mit interessanten
Photografien in hervorragender Qualität und abwechslungsreichen Texten von namhaften
Autoren wie Horst Höfler,
Richard Goedeke, Eugen Hüsler und Michael Weber. So erfährt man lebendig erzählt etwas
über die Erschließungsgeschichte, persönliche Besteigungserlebnisse oder einfach nur
amüsante Anekdoten. Ein Infoblock mit Routenbeschreibung, Angaben zu Führern und Karten, etc.
versteht sich von selbst.
Natürlich lässt sich über Sinn und Zweck von solchen Tourensammlungen streiten. Die Einen lieben sie, da man so
herrlich in ihnen schmökern, die nächsten Touren planen oder die erreichten Gipfel noch einmal Revue passieren lassen kann.
Die Anderen
halten sie für eher überflüssig, da sie ja selten an reiner Information etwas enthalten, was
die (häufig vorhandene) Spezialliteratur zu den einzelnen Gebieten nicht ohnehin
hergibt. Und wie auch der Autor selber zugeben muss, gehen die Meinungen bei der Auswahl
der präsentierten Touren noch mehr auseinander. Jeder Bergsteiger hat halt andere Traumziele und
manchem würden sicher alleine schon 40 Traumgipfel im Wallis oder Tessin einfallen.
Doch das ist letztendlich Geschmackssache. Fakt dagegen ist, dass sich seit
Walter Pauses 'Klassischen Alpengipfeln' Tourensammlungen ungebrochener
Beliebtheit erfreuen und dass Die Traumgipfel der Schweiz gut in diese Tradition passt.
Fazit
Wer sich einen ersten Überblick über die Klassiker in den Schweizer Alpen verschaffen
will oder einfach nur ein Faible für gut gemachte Tourensammlungen hat, wird an diesem
Buch bestimmt seine Freude haben.
Der Autor
Horst Höfler, geb. 1948 in München, gehört zu den bekannten Persönlichkeiten im Alpinjournalismus.
Neben Landschaftsmonografien und Tourenführern verfasste er eine Reihe von Werken über die Geschichte
des Alpinismus, die er auch in Vorträgen lebendig werden lässt. Höfler ist Mitarbeiter der
Bergsteigersendung des Bayerischen Rundfunks und schreibt für renommierte Tageszeitungen.
Als Allroundbergsteiger kennt er viele klassische Kletterrouten in Fels und Eis, berühmte Hochtouren
in den Westalpen, 6000er-Besteigungen in den Anden, Unternehmungen in Korsikas und Norwegens
Bergwelt, große Skidurchquerungen wie die 'Haute Route' sowie unzählige Wandertouren in den
gesamten Alpen.
Thomas Schabacher
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